Bereits im Jahre 2012 musste das Gesundheitswesen beinahe die Hälfte der 280 Mio. einzusparenden Franken des damaligen kantonalen Entlastungspaketes tragen. Hinzu kommt die seit der Einführung der Fallkostenpauschalen (SwissDRG) jährlich sinkende Baserate. Das Pflegepersonal warnt schon lange vor den Auswirkungen des steigenden Kostendruckes und diese Befürchtungen sind zum Teil jetzt schon bittere Realität: Die Zeit für eine angemessene Behandlung fehlt oft und die Patientinnen und Patienten müssen das Spital schnellst möglich wieder verlassen. Die anfallende Arbeit wird auf immer weniger Personal verteilt, was zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Pflegequalität hat. Auf Seiten des Personals haben sich zudem die Arbeitsbedingungen, Personaldotation, Löhne und Weiterbildung verschlechtert. Der SBK Bern weist seit langem darauf hin, dass das Personal in allen Bereichen (Akut, Langzeit, Spitex und Freiberufliche) am Anschlag ist. Erneute Sparmassnahmen würden diese Situation massiv verschärfen und die Versorgung der Bevölkerung definitiv gefährden!
Doch nun soll im Rahmen der Angebots- und Strukturüberprüfung (ASP) 2014 die nächsten paar Jahre wieder massiv gespart werden. Der SBK Bern ist äusserst beunruhigt, denn diese Kürzungen werden zu einem erneuten Personalabbau führen und den ohnehin schon bestehenden Personalmangel noch weiter verschärfen. Und auch die Patientinnen und Patienten sowie die Bevölkerung bleiben nicht unverschont: Die Sparübung trifft vorwiegend die Schwachen der Gesellschaft wie z.B. die älteren oder behinderten Personen.
Im Gesundheitsbereich und bei deren Berufsbildung hätte das Sparpaket dramatische Konsequenzen wie Unterversorgung, Qualitätsverlust, Stellenabbau, Abwanderung und letztlich auch Mehrkosten!
Bereits am 16. März 2013 haben auf dem Bundesplatz 20‘000 Menschen an der Kundgebung „Stopp Abbau – Perspektiven für den Kanton Bern“ gegen den Leistungsabbau im Kanton Bern protestiert und angemessene Anstellungsbedingungen gefordert. Doch anscheinend war dieses Signal zu wenig deutlich.
Wie will der Kanton mit diesen Sparmassnahmen verhindern, dass gut ausgebildete Pflege- und Betreuungsfachperson dem Gesundheitswesen verloren gehen? Zumal auch die Löhne nicht mithalten, wie die am 13. März 2013 vorgestellten Ergebnisse der Lohnstudie des SBK Bern verdeutlichen: Die Pflegefachleute im Kanton Bern müssten in der Gehaltsordnung des Kantons Bern um eine bis zwei Lohnklassen höher eingereiht werden.
Die Attraktivität der Pflegeberufe muss gesteigert werden, nur so kann dem Pflegenotstand im Kanton Bern entgegengewirkt werden!
Der SBK Bern fordert die Politikerinnen und Politiker deshalb auf, ihre sozialpolitische Verantwortung ernst zu nehmen!
Der SBK Bern plant zusammen mit anderen Personalverbänden vor der Spar-Debatte im Grossen Rat einen Aktionstag:
SPAR-WARNUNG am 7. November 2013
Blinklichter und Sturmlampen warnen vor dem grossen Spar-Sturm im Gesundheitswesen