Die Situation in Alters- und Pflegeheimen in der Region Bern
Beitrag im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis
Im Regionaljournal vom 12. September 2014 ging es unter anderem um die Situation in Alters- und Pflegeheimen in der Region Bern.
Hören Sie die Diskussion ab Minute 06:40 im Regionaljournal vom 12.09.2014
Eine Umfrage der Freiburger Fachhochschule bei Heimbewohnern hat ergeben, dass die Lebensqualität in Alters- und Pflegeheimen an sich noch gut ist. Es ist aber eine Tatsache, dass die Verfügbarkeit des Personals und die Zeit, die pro Bewohner aufgewendet werden kann, abnimmt. Das zeigt sich in längeren Wartezeiten oder damit, dass das Personal weniger Zeit für Gespräche hat.
Das Regionaljournal hat die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen zu Wort kommen lassen. Nebst Verfügbarkeit und Zeit des Personals kam die Personaldotation, vor allem in Bezug auf dipl. Pflegefachpersonen in den verschiedenen Kantonen, zur Sprache. Der Kanton Freiburg mache Vorgaben, die deutlich höher seinen als im Kanton Bern.
Helena Zaugg, Präsidentin des SBK Bern weist darauf hin, dass die Pflege in den Heimen aufgrund der im letzten November beschlossenen Sparmassnahmen des Kantons Bern an die Grenzen stösst. Auch die Löhne seien im Kanton Freiburg deutlich höher als im Kanton Bern, das kann monatlich bis zu CHF 1‘000 Lohnunterschied ausmachen. Der Kanton Bern tritt kaum noch als Arbeitgeber im Gesundheitswesen auf. Arbeitgeber sind in der Regel Aktiengesellschaften oder Stiftungen. Im Kanton Freiburg ist nach wie vor der Kanton der Arbeitgeber.
Das Dreieck Personal, Geld, Betreuungsintensität verändert sich auch im Kanton Wallis. Albert Bass, der Präsident der Walliser Alters- und Pflegeheime sagt, dass das Personal bei Befragungen mit den Rahmenbedingungen grundsätzlich zufrieden sei. Aber der Druck sei da und das Pflegepersonal zunehmend mit bürokratischen Aufgaben absorbiert – unter anderem mit elektronischen Pflegedossiers etc. Die finanzielle Beteiligung des Kantons Wallis sei bisher vernünftig gewesen. Jetzt werden aber auch hier Kürzungen bei der Pflegekostenfinanzierung erwartet.
Andrea Hornung, Abteilungsleiterin Alter im Alters- und Behindertenamt (ALBA) der Gesundheits- und Fürsorgedirektion Bern (GEF) und Peter Keller, Leiter Geschäftsstelle, Verband Berner Pflege- & Betreuungszentren melden sich ebenfalls zu Wort. Letzterer schätzt die heutige Situation nicht so dramatisch ein, dass ein Notstand herrsche. Die durchgesetzten Sparmassnahmen im Langzeitbereich von 2.5% auf den Pflegeansätzen hätten eine Grenze gesetzt. Erst wenn diese überschritten sei, könne es kritisch werden.
Arbeiten Sie in einer Langzeitinstitution im Kanton Bern? Was meinen Sie? Ist für Sie die Grenze erreicht, überschritten oder haben Sie noch Luft nach oben? Ihre Meinung interessiert uns: gOjl7OXu4a764fXn58Dz4uut4uWu4+g@nospam.