Keine Überraschung – PZM streicht über 20 Arbeitsplätze
Gestern ich, morgen du, übermorgen – wer? Fragt sich der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner Sektion Bern (SBK Bern) gemeinsam mit Patientinnen und Patienten sowie Pflegefachleuten.
Das Psychiatriezentrum Münsingen schliesst eine Station, auf der „nicht spitalbedürftige“ Patienten betreut werden und streicht als Konsequenz über 20 Arbeitsplätze – vorläufig wie es scheint. Denn die Aussage, dass die kantonalen Sparvorgaben innerhalb der bestehenden Strukturen nicht ausreichen, sondern „nachhaltige Veränderungen für das ganze PZM anstehen“, eröffnet ein weites Feld für Spekulationen.
Aber auch dies ist kein Grund, sich erstaunt die Augen zu reiben oder überrascht zu sein, nachdem der Grosse Rat in der Novembersession 2013 beschieden hat, dass die Psychiatrie nicht nur die vom Regierungsrat vorgesehenen 50-60 Stellen streichen muss, sondern zusätzlich noch die Zusatzfinanzierung für „nicht spitalbedürftige Personen“ ersatzlos gestrichen hat. Wenn sich jemand im Kanton Bern – namentlich wenn er oder sie dem Grossen Rat angehört – in diesen Tagen erstaunt die Augen reiben sollte, so wäre eher dies ein Grund, überrascht zu sein. Der SBK Bern hatte diese prekären Sparmassnahmen in einem Brief an die Grossrätinnen und Grossräte nämlich bereits im Vorfeld der Abstimmung im Rat explizit kritisiert.
Obwohl also keine Überraschung, ist trotzdem auch heute ein Aufschrei notwendig: Wer kümmert sich in Zukunft um diese Menschen? Die Pflegeheime? Diese entlassen auch bereits Personal aufgrund der Sparmassnahmen. Gestern strich die Spitex Stellen, heute das PZM – wen trifft es morgen? Die Zeche bezahlen die Patientinnen und Patienten sowie das Personal.
Für Auskünfte:
Tamara Bütikofer
078 645 12 09
Leiterin Sozialpartnerpolitik SBK Bern